Cäsar von Arx


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Zum 60. Todestag von Trudi und Cäsar von Arx

Gefeiert auf Bühnen in Berlin, Leipzig, Wien und Zürich

Artikel von Hans M. Eichenlaub

Am 14. Juli 1949 – vor 60 Jahren – schied der Niedererlinsbacher Dramatiker Cäsar von Arx aus dem Leben. In den dreissiger Jahren war er einer der meistgespielten Autoren im deutschen Sprachraum.
Das Erfolgsstück „Der Verrat von Novara“ (1934) wurde weit über 3000 mal aufgeführt. „Vogel friss oder stirb“ ist sein bekanntestes Werk in Mundart, 2001 zu sehen in Erlinsbach, in der Inszenierung der „Erlinsbacher Bühne“.

Der vor dem Zweiten Weltkrieg weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Dramatiker hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er ohne die Unterstützung seiner Gattin Trudi nicht leben und arbeiten könnte. Als am Morgen des 14. Juli 1949 der Tod Trudi von Arx-Häfelin von ihrem langen Leiden erlöste, war den beiden Töchtern Verena und Maja sowie den engsten Freunden klar, dass Cäsar von Arx den längst gefassten Entschluss in die Tat umsetzen würde: Gegen Abend des Todestages seiner Frau erschoss Cäsar von Arx sich in seinem (heute noch erhaltenen) Arbeitszimmer in Niedererlinsbach.

„Hunderte und hunderte von Trauernden und Scharen von Kindern mit Kränzen“, folgten am 16. Juli laut dem Chronisten einer Basler Zeitung den beiden Särgen auf dem Weg zur katholischen Kirche.
Nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche „namhafte Künstler, Kollegen, Dichter, Schauspieler und nicht zuletzt eine Abordnung des Standes Solothurn“ waren zugegen. Nach der Beisetzung flüchtete die Trauergemeinde vor einem heftigen Gewitter in die Kirche, wo Freunde der Familie, aber auch Regierungsrat Dr. Urs Dietschi das Wort ergriffen.

Das schlichte Grabmal aus Holz trug und trägt heute noch neben Namen und Lebensdaten der beiden Verstorbenen den vom Autor selbst gewählten Satz: „Nulla crux, nulla corona“. „Kein Kreuz, keine Krone“. Ein Ausdruck sicher der Bescheidenheit des Dichters, aber auch ein Zeichen für das künstlerische Ringen. Denn: Cäsar von Arx war immer ein Perfektionist.

Das Grab, das sich heute am Rande des Friedhofs befindet, lag ursprünglich auf der rechten Seite des Kirchenschiffs. Als mitte der siebziger Jahre dieses Gräberfeld aufgelöst werden sollte, setzte sich die nachmalige Nationalrätin Ruth Grossenbacher, die damals als erste Frau im Gemeinderat war, für eine Erhaltung des Grabes ein. Nach der knappen Ablehnung durch den Rat wandte sie sich an den solothurnischen Regierungsrat, der ihr nicht nur Recht gab, sondern sich auch bereit erklärte, die Kosten der Exhumierung zu übernehmen. Ein Wiedererwägungsantrag im Gemeinderat kam danach knapp durch. Am frühen Morgen des 23. Mai 1975, Zufall oder nicht, dem 80. Geburtstag des Dichters, konnte die Grabumlegung durchgeführt werden.

Sein Werk umfasst vor allem Bühnenstücke, aber auch ein Filmdrehbuch, ein Radiohörspiel sowie zahlreiche Essays und Vorträge zu Kulturpolitik und Theaterkultur. Eine Werkausgabe, begonnen 1986 mit Band 1 Dramen 1915–1932 und 1987 mit Band 3 Festspiele 1914–1949 im Walter Verlag, Olten, konnte in den letzten Jahren mit den Bänden 2 und 4, Dramen 1934–1947 und Dichtungen, Vorträge, Feuilletons 1913–1948, im Schwabe Verlag, Basel, abgeschlossen werden.

 

 

 
Oben: Cäsar von Arx im Garten seines Hauses, ca. 1941 (Foto: ATP-Bilderdienst, Zürich)
Mitte: Cäsar von Arx' Grabstein auf dem Friedhof in Erlinsbach SO, 2009